Bereits am 14. Juli 2005 verwirklichte der Portugiese Paulo Magalhães seine Idee, mit anderen Menschen Postkarten national und international zu versenden. Zunächst sollte „Postcrossing“ nur sein Hobby bleiben, doch durch die Verbreitung der Medien meldeten sich immer mehr Personen online für das Projekt an. Da es sich um einen internationalen Austausch handelt, wird als Sprache Englisch für die Kommunikation auf den Postkarten bevorzugt.
Ganz grob kann man „Postcrossing“ mit den folgenden Worten erklären. Man verschickt eine Karte und erhält im Gegenzug eine Karte von einer zufälligen Person, die irgendwo auf der Welt lebt. Es findet kein regelmäßiger Austausch zwischen zwei Menschen statt (obwohl das auch möglich ist), so dass man nie weiß, aus welchem Land eine zukünftige Postkarte kommt.
Da es sich hierbei um ein Online-Projekt handelt, muss man sich auf der Webseite „postcrossing.com“ registrieren, wobei die Anmeldung kostenlos ist. Damit der Postverkehr funktioniert, muss eine Adresse hinterlegt werden. Neben der privaten Anschrift ist es auch möglich, nur ein Postfach anzugeben. Danach kann man noch sein Profil bearbeiten, etwas über sich schreiben und Wünsche äußern, die das Motiv der Karte oder den Inhalt der Nachricht betreffen. Nach der Anmeldung darf man seine erste „Adresse ziehen“ (so wird der Vorgang der Empfängerverteilung genannt).
Per Zufall bekommt man einen Empfänger zugeteilt und schickt ihm eine Postkarte. Zu Beginn darf man fünf verschiedene Adressen ziehen, wobei sich die Anzahl später langsam erhöht. Sobald die erste Postkarte bei einem Empfänger angekommen ist, gelangt die eigene Adresse in die Verteilung und man ist berechtigt, eine Karte von einer anderen Person zu erhalten. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder. Eine Karte geht raus, dafür bekommt man eine Karte, sodass ein faires Gleichgewicht entsteht.
Sobald man eine Adresse angefordert hat, werden die Tage gezählt, bis die Postkarte bei dem Empfänger angekommen ist. Möchte man auf die Wünsche der anderen Person eingehen und noch ein bestimmtes Kartenmotiv kaufen, wird die wirkliche Laufzeit der Karte dadurch etwas verfälscht, da sie vielleicht noch gar nicht unterwegs ist.
Dauert die Laufzeit länger als 60 Tage, so gilt die Karte als verfallen. Es drohen keine Konsequenzen, sondern man hat die Möglichkeit, wieder eine neue Adresse zu ziehen, obwohl der Empfänger nichts erhalten hat. Damit das System weiß, welche Karte angekommen ist, besitzt jede von ihnen eine Identifikationsnummer, die man auf der Vorderseite (Adressseite) vermerkt, sodass der Empfänger diese nach dem Erhalt eingeben kann. Durch diesen Vorgang wird die Postkarte automatisch registriert. Wenn man möchte, kann man sich beim Absender noch durch ein Nachrichtensystem bedanken.
Nun möchten wir euch einige Postkarten aus den Sammlungen unserer Mitglieder zeigen (dabei mussten wir natürlich private Adressen und Nachrichten entfernen):

































