Social Philately
Eine Briefmarke flüstert, ein Brief erzählt eine Geschichte Social Philately (auch Social Philatelie oder kurz SOPHY genannt) ist eine der neueren Disziplinen im Bereich der Philatelie und ist vor allem für Anfänger und jüngere Sammler geeignet, um mit diesem Hobby zu beginnen. Die Idee zur Social Philately ist in den 1980er-Jahren in Australien und Neuseeland entstanden. Hierbei kommt es nicht auf die nur Briefmarken an, sondern auf die Einheit des gesamten Beleges.
Wann wurde der Brief oder die Ansichtskarte geschrieben und gab es zu diesem Zeitpunkt ein besonderes Ereignis innerhalb der Geschichte?
Wie wurde der Beleg befördert und welche Personen sind an diesem Schriftverkehr beteiligt gewesen?
Je älter der Beleg ist, umso spannender sind die dazugehörigen Nachforschungen. Verstecken sich dann noch berühmtere Personen unter dem Absender und / oder Empfänger, hat man das große Los gezogen. Ganz schön ist es natürlich, wenn man nicht nur einen Umschlag, sondern auch noch den Text in den Händen hält. Sehr oft passiert es leider nicht, meistens fehlt der Inhalt eines Briefes, aber manchmal hat man auch Glück. Mit diesen Angaben kann man dann forschen, unter welchen Gegebenheiten der Beleg versendet wurde. Dabei ist es nicht selten, dass man Überraschungen erlebt oder von einer tragischen Geschichte erfährt.
Xtreme Philately
Das Sammeln von Briefmarken ist nur ein Hobby von Stubenhocker? Mitnichten, insbesondere, wenn man sich für das neue Gebiet Xtreme Philately interessiert. Wenn ihr es ganz extrem mögt, geht ihr in den Ozeanen auf Tauchstation oder erklimmt den Mount Everest (obwohl ich es derzeit aufgrund der Menschenmassen nicht empfehlen würde). Aber Anfänger können auch ihren Wohnort erkunden, um einen Einblick zu erhalten.
Ihr benötigt nur eine Briefmarke und dazu das Objekt, welches auf dem Markenbild präsentiert wird. Nun macht ihr zwei Fotos. Auf einem Foto setzt ihr den Fokus auf die Briefmarke, die ihr vor der Kamera idealerweise neben dem Objekt haltet und auf dem anderen Foto setzt ihr den Fokus auf das Objekt.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Entweder sucht ihr ein Gebäude, eine Pflanze, ein Tier, ein Kunstwerk oder die passende Landschaft, um ein Werk für diese Disziplin zu gestalten. Für die Xtreme Philately benötigt ihr eine ruhige Hand, eine nicht zu spitze Pinzette, eine Kamera und das Wissen, wo sich das Objekt befindet (bei manchen Abbildungen benötigt ihr bestimmt auch ein wenig Glück).
Postcrossing
Bereits am 14. Juli 2005 verwirklichte der Portugiese Paulo Magalhães seine Idee, mit anderen Menschen Postkarten national und international zu versenden. Zunächst sollte „Postcrossing“ nur sein Hobby bleiben, doch durch die Verbreitung der Medien meldeten sich immer mehr Personen online für das Projekt an. Da es sich um einen internationalen Austausch handelt, wird als Sprache Englisch für die Kommunikation auf den Postkarten bevorzugt.
Ganz grob kann man „Postcrossing“ mit den folgenden Worten erklären. Man verschickt eine Karte und erhält im Gegenzug eine Karte von einer zufälligen Person, die irgendwo auf der Welt lebt. Es findet kein regelmäßiger Austausch zwischen zwei Menschen statt (obwohl das auch möglich ist), so dass man nie weiß, aus welchem Land eine zukünftige Postkarte kommt.
Da es sich hierbei um ein Online-Projekt handelt, muss man sich auf der Webseite „postcrossing.com“ registrieren, wobei die Anmeldung kostenlos ist. Damit der Postverkehr funktioniert, muss eine Adresse hinterlegt werden. Neben der privaten Anschrift ist es auch möglich, nur ein Postfach anzugeben. Danach kann man noch sein Profil bearbeiten, etwas über sich schreiben und Wünsche äußern, die das Motiv der Karte oder den Inhalt der Nachricht betreffen. Nach der Anmeldung darf man seine erste „Adresse ziehen“ (so wird der Vorgang der Empfängerverteilung genannt).
Per Zufall bekommt man einen Empfänger zugeteilt und schickt ihm eine Postkarte. Zu Beginn darf man fünf verschiedene Adressen ziehen, wobei sich die Anzahl später langsam erhöht. Sobald die erste Postkarte bei einem Empfänger angekommen ist, gelangt die eigene Adresse in die Verteilung und man ist berechtigt, eine Karte von einer anderen Person zu erhalten. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder. Eine Karte geht raus, dafür bekommt man eine Karte, sodass ein faires Gleichgewicht entsteht.
Sobald man eine Adresse angefordert hat, werden die Tage gezählt, bis die Postkarte bei dem Empfänger angekommen ist. Möchte man auf die Wünsche der anderen Person eingehen und noch ein bestimmtes Kartenmotiv kaufen, wird die wirkliche Laufzeit der Karte dadurch etwas verfälscht, da sie vielleicht noch gar nicht unterwegs ist.
Dauert die Laufzeit länger als 60 Tage, so gilt die Karte als verfallen. Es drohen keine Konsequenzen, sondern man hat die Möglichkeit, wieder eine neue Adresse zu ziehen, obwohl der Empfänger nichts erhalten hat. Damit das System weiß, welche Karte angekommen ist, besitzt jede von ihnen eine Identifikationsnummer, die man auf der Vorderseite (Adressseite) vermerkt, sodass der Empfänger diese nach dem Erhalt eingeben kann. Durch diesen Vorgang wird die Postkarte automatisch registriert. Wenn man möchte, kann man sich beim Absender noch durch ein Nachrichtensystem bedanken.