Das Sammeln von Briefmarken
Ganz salopp gesagt, zählt das Sammeln von Briefmarken zur klassischen Philatelie. Ihr sucht euch ein Land, ein Motiv oder ein Thema aus und sucht dazu die passenden Briefmarken. Ob ihr postfrisch (wie am Postschalter verausgabt), ungebraucht mit Falz oder gestempelt sammelt, bleibt euch dabei überlassen. In den meisten Fällen ist eine postfrische Briefmarkensammlung werthaltiger, obwohl es je nach Land und Zeitrahmen auch seltene Abstempelungen gibt. Natürlich ist bei einer gestempelten Sammlung ein leserliche Aufgabestempel aussagekräftiger und hübscher als ein einfacher Wellenstempel, der weder etwas über den Ort noch über das Datum verrät.
Etwas speziellere Gebiete sind die Suche nach Plattenfehlern, seltenen Wasserzeichen oder die Beschäftigung mit einer bestimmten Dauerserie, die aus verschiedenen Varianten besteht.
Die meisten Sammler orientieren sich bezüglich der Anordnung der Briefmarken nach der hiesigen Fachliteratur. Neben den Michel-Katalogen gibt es zum Beispiel noch den Scott (Vereinigte Staaten), Stanley Gibbons (Großbritannien und den Commonwealth-Staaten), Yvert et Tellier (Frankreich) und Sakura (Japan). Bei einer Spezialsammlung helfen euch die genannten Kataloge nicht weiter. Um tiefer in die Materie einzutauchen, benötigt ihr Fachliteratur oder wendet euch an eine bestehende Arbeitsgemeinschaft.
Postgeschichte
Interessiert ihr euch für die Postgeschichte eueres Sammelgebietes, beschäftigt ihr euch mit dem damaligen Postrouten (die vielleicht je nach Jahreszeit oder bestehenden Kriegen anders verlaufen sind), mit den Posttarifen, Abstempelungen und das Postsystem. Ein spannendes Thema ist die Vorphilatelie, die sich mit Belegen beschäftigt, die vor der Einführung von Briefmarken versendet wurden.
Fälschungen
Immer wieder tauchen gefälschte Briefmarken in den Sammlungen auf. Um sich selbst vor teuren Anschaffungen, die in Wahrheit wertlos sind, zu schützen, sollte man sich ziemlich früh mit dem Thema beschäftigten. An dem Beispiel Japan kann ich sagen, dass circa 90 bis 95 Prozent der klassischen Briefmarken, die sich in den Händen von Sammlern befinden, Fälschungen sind. Sofern man mit den Merkmalen, die ein Original aufweisen muss, vertraut ist, fällt man nicht (oder viel seltener) auf Betrüger rein. Auf der anderen Seite können jedoch auch Fälschungen auf ihre Weise interessant sein, sodass diese auch bewusst gekauft werden.
Ausstellungen
Ihr baut eine Sammlung von klassischen oder modernen Briefmarken auf und/oder untersucht Belege auf postgeschichtliche Details. Diese Ansammlung kann auf nationalen oder internationalen Ausstellungen präsentiert werden. Wenn ihr mit dieser Sammlung in einen Wettbewerb gehen möchtet, müsst ihr euch an gewisse Vorgaben richten.